Die Vapeur du Trieux verkehrt vom 7. Juli bis zum 31. August 2025 zwischen den Bahnhöfen Paimpol und Pontrieux an Montagen, Mittwochen, Donnerstagen und Sonntagen sowie an Dienstagen zwischen Pontrieux und Paimpol.

Ticketverkauf ab dem 7. April 2025 in unseren Touristeninformationsbüros und online verfügbar.

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#guingampbaiedepaimpol

Abfahrt nach Pontrieux steht bevor – doch dieses Mal auf ganz besondere Weise: an Bord der Vapeur du Trieux, des historischen Zuges, der das Trieux-Tal zwischen Paimpol und Pontrieux durchquert.

Abfahrt: Bahnhof Paimpol

Als ich wenige Minuten vor der Abfahrt am Bahnhof von Paimpol ankomme, tauche ich sofort in eine vergangene Zeit ein. Die alte Lokomotive, eine wahre eiserne Dame, schnaubt lautstark und stößt dichte Dampfwolken aus, als würde sie voller Ungeduld auf den großen Aufbruch warten.

Plötzlich ertönt ein Pfeifsignal: Es ist soweit! Der Zug setzt sich langsam in Bewegung, das charakteristische Geräusch der Räder auf den Schienen hallt wider – und schon sind wir unterwegs.

Natur und Kulturerbe entlang des Trieux

Hinten sitzend genieße ich den atemberaubenden Blick auf die vorbeiziehende Landschaft. Das Trieux-Tal entfaltet seine ganze Pracht: bewaldete Ufer, malerische kleine Brücken und dieses Gefühl, in der Zeit zu reisen, sanft gewiegt vom gleichmäßigen Rhythmus der Dampflok.

In einer Kurve taucht plötzlich die Maison de l’Estuaire zwischen den Bäumen auf, malerisch an den Ufern des Trieux gelegen. Das ehemalige Manoir de Traou-Nez ist heute ein Zentrum zur Entdeckung des Naturerbes und zum Schutz des empfindlichen Ökosystems der Flussmündung. Kürzlich restauriert, beherbergt es Ausstellungen, Workshops und Veranstaltungen rund um die lokale Flora und Fauna und lädt dazu ein, diese fragile Umwelt besser zu verstehen.

Dieser Ort ist zudem mit der Affäre Seznec, einem der großen Justizrätsel des 20. Jahrhunderts, verbunden und bewahrt bis heute eine geheimnisvolle Aura. Von hier aus schlängeln sich Wanderwege durch den Wald von Penhoat-Lancerf, die einen privilegierten Zugang zu den beeindruckenden Landschaften entlang des Flusses bieten.

Während sich der Zug erhebt, entfaltet sich das Tal des Trieux in seiner ganzen Pracht. Unten schlängelt sich der Fluss zwischen bewaldeten Hügeln, und in der Ferne thront das Schloss La Roche-Jagu über der Landschaft. Auf seinem Felsvorsprung wacht es über die Windungen des Trieux und seine grünen Ufer. Von den Waggons aus ist der Ausblick atemberaubend: Die terrassierten Gärten kontrastieren mit der strengen Silhouette der Festung und bieten ein eindrucksvolles Bild, in dem Natur und Geschichte harmonisch verschmelzen.

Der Zug setzt seine Fahrt fort und nähert sich der Brücke von Frynaudour, auch als Viadukt von Leff bekannt. Dieses elegante Stahlbauwerk, das 1893 von Gustave Eiffel entworfen wurde, überspannt den Punkt, an dem der Leff in den Trieux mündet und seine Wasser mit denen des Tals vereint, das wir überqueren. Unten fließen die Strömungen in ruhiger Bewegung zusammen, während die bewaldeten Ufer die Strecke einrahmen. Wir verlassen das Goëlo und betreten den Trégor, ohne dass sich die Landschaft spürbar verändert. Dennoch haben wir eine alte Grenze überschritten.

Ankunft: Pontrieux, „Petite Cité de Caractère®“

Der Zug setzt seine Fahrt fort und bereits zeigen sich die ersten Zeichen von Pontrieux: Zwischen dem Laub tauchen vereinzelt Häuser auf, und der Trieux, der uns seit Paimpol begleitet, verengt sich, bevor er die kleine Stadt erreicht.
Bald zeichnet sich der Bahnhof ab und kündigt das Ende dieser zeitlosen Reise an. Die Lokomotive wird langsamer, ein letzter Dampfstoß steigt in den Himmel, dann kommt der Zug mit einem sanften Knarren zum Stillstand. Doch die Reise endet hier nicht: Pontrieux, „Petite Cité de Caractère®“, lädt dazu ein, dem Alltag weiter zu entfliehen.

Am Ufer des Trieux gelegen, bezaubert Pontrieux durch seinen intimen Charme und sein reiches kulturelles Erbe. Einst ein lebhafter Binnenhafen, entwickelte sich die Stadt rund um den Fluss, der ihr ihre Identität verlieh. Entlang der Kais und gepflasterten Gassen erinnern Granit- und Fachwerkhäuser an ihre glanzvolle Vergangenheit, während die fünfzig Waschhäuser, einst belebt von Wäscherinnen, noch heute Geschichten flüstern.
Auf dem Wasser spiegeln sich Fassaden und Laubwerk, wodurch eine malerische Kulisse entsteht, die zu Fuß oder mit dem Boot erkundet werden kann. Mit seinem sorgfältig erhaltenen historischen Zentrum, leidenschaftlichen Kunsthandwerkern und der ruhigen Atmosphäre seiner Gärten ist Pontrieux ein unverzichtbarer Zwischenstopp, an dem die Zeit stillzustehen scheint.

(© Texte Gwenaël Le Meur)

  • La Vapeur du Trieux entre Paimpol et Pontrieux - J-L Poggi